Dermato-Histopathologie Wesentlicher Bestandteil der Dermatologie

Die Dermatohistopathologie ist ein wesentlicher Bestandteil der Dermatologie und ein wichtiges Werkzeug des Dermatologen. Die Dermatohistopathologie ist vielseitig einsetzbar. Dazu gehören die feingewebliche Untersuchung von Hautproben und größeren Exzidaten. Diese können u.a. immuhistologisch untersucht werden und in einigen Fällen werden molekulare Analysen angeschlossen. Grundlegend ist die Diagnosesicherung. Die Histologie kann beweisen, was der Dermatologe sieht.


In der Dermatoonkologie ist neben der Tumortypisierung und der Bestimmung von Tumorparametern wie der Tumordicke nach Breslow beim Melanom die histographische Schnittrandkontrolle bezüglich einer vollständigen Entfernung des Tumors (MOHs surgery) möglich. Wissenschaftliche Projekte befassen sich u.a. mit Angiogenese, -invasion und dem Mikromilieu von Tumoren.

Die Dermatohistopathologie ist ebenfalls ein unabdingbarer Bestandteil in der Diagnostik kutaner Lymphome. Die Klassifikation kutaner Lymphome basiert zu einem wesentlichen Teil auf der immunhistochemischen Darstellung. In Abhängigkeit davon erfolgen Gruppierungen und Therapieentscheidungen. Und auch hier bleibt viel Forschungsarbeit für eine weitere Optimierung der Klassifikation.

Gleichfalls sehr hilfreich ist die Dermatohistopathologie bei der klinisch pathologischen Korrelation entzündlicher Dermatosen wie auch für die differentialdiagnostische Abgrenzung z.B. autoimmunologischer Erkrankungen; für deren Sicherung ist wiederum die Immunhistologie (direkte Immunfluoreszenz) unerlässlich. Auch Erreger-bedingte Dermatosen,  können mittels Spezialfärbungen und molekularpathologischer Untersuchungen (z.B. PCR) detektiert werden.

Insgesamt erlangt man mittels histologischer Kenntnisse ein besseres Verständnis für klinische Krankheitsbilder. Zusammenhänge werden klar. Man sieht genau, in welcher Schicht der Haut sich die unterschiedlichen pathophysiologisch relevanten Prozesse abspielen. Gerade auch bei eingreifenden Therapien ist eine dermatohistopathologische Absicherung essentiell.

Artifizielle Spaltbildung zwischen Tumor und Stroma. (Hämatoxylin-Eosin-Färbung, 10-fach Vergrößerung)

Das Basalzellkarzinom ist der häufigste maligne Hauttumor. Histologisch typisch ist die Proliferation basaloid differenzierter Zellverbände, welche in ein tumoreigenes Stroma eingebettet sind.

Voraussetzung zum Erwerb der Bezeichnung „Dermatohistologie“ ist die Facharztanerkennung für Haut-und Geschlechtskrankheiten. Hiernach müssen 24 Monate bei einem Weiterbildungsermächtigten für Dermatohistologie oder Pathologie abgeleistet werden. Davon können 6 Monate während der hauptberuflichen Weiterbildung bei einem Weiterbildungsermächtigten für Dermatohistologie angerechnet werden.

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