Sonographie - Phlebologie

Das Ultraschallgerät findet in der Dermatologie eine breite Anwendung. Der Hautkrebs-Spezialist (Dermatonkologe) wird damit z.B. nach Haut- oder Lymphknotenmetastasen fahnden. Aber auch in der Phlebologie ist der Ultraschall fest verankert.

Die Phlebologie ist ein Teilgebiet der Dermatologie, welche sich mit dem Erkennen und Behandeln von Erkrankungen des oberflächlichen und tiefen Venensystems der Extremitäten beschäftigt.

Die wichtigsten diagnostischen Instrumente sind neben der Anamneseerhebung, dem Erheben des klinischen Befundes und ggfs. der Bestimmung von Gerinnungsparametern, die Funktionsuntersuchungen, wie digitale Photoplethysmographie (D-PPG), die Doppler- sowie Duplexsonographie und zum Thromboseauschluss die Kompressionssonographie. Nur unter besonderen Fragestellungen kommt die Phlebographie zum Einsatz.

Therapeutisch kommen je nach Befund verschiedene Behandlungen in Betracht. Oberflächliche Varizen können sklerosiert werden. Zur Behandlung der Stamm- und Seitenastvarikosis stehen die Crossektomie, das Venenstripping und die Phlebextraktion zur Verfügung. Unter bestimmten Voraussetzungen werden diese durch minimalinvasive endovenöse Verfahren ergänzt. 

Akuter Handlungsbedarf besteht bei der Thrombose, welche direkt antikoagulativ behandelt werden muss. Aber auch viele chronische Erkrankungen wie Stauungsdermatosen, Ulzera, Ödeme und Schmerzen benötigen eine konsequente phlebologische Betreuung. Gegen Schmerzen und Ödem wie auch für eine chronische Entstauung und damit präventiv hinsichtlich möglicher Spätfolgen wirkt die Kompressionstherapie.

Mögliche Differentialdiagnosen wie das rezidivierende Erysipel und Komorbiditäten wie auch Infektionen gehören zur Thematik und erfordern weitergehende Kenntnisse in der Infektiologie, Lymph- und Lipödemdiagnostik und -therapie.


Durch frühzeitig begonnene therapeutische Maßnahmen können Patienten mit chronisch venöser Insuffizienz vor den Spätfolgen, insbesondere dem Ulcus cruris, bewahrt werden.

Die Phlebologie ist ein interdisziplinäres Fach, welches eine enge Zusammenarbeit u.a. mit Angiologen, Gefäßchirurgen, Internisten und Hausärzten erfordert. Häufig werden Patienten gesehen, deren Symptomatik/Klinik sich aus verschiedenen Krankheitsbildern zusammensetzt wie z.B. pAVK, CVI, Diabetes mellitus, Rechtsherzinsuffizienz, Kollagenosen so dass eine komplexe interdisziplinäre Diagnostik und Therapie erforderlich sind. 

Was tun bei Thrombose?

Wenn der Dermatologe das nicht sofort parat hat, gibt es Leitlinien, die ihm helfen, den jeweiligen Stand der Empfehlungen der Fachgesellschaften zu ermitteln. Für die Venenthrombose finden sich die S2-Leitlinien der Fachgesellschaft für Gefäßmedizin hier.

 

 

Durch die weitere Nutzung dieser Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.

Mehr Informationen unter: Datenschutz